PLAIDT. Die Rettung von Menschenleben war nur ein Schwerpunkt bei der Alarmübung aller Löschzüge der Pellenz. Eindrucksvoll zeigten die engagierten Feuerwehrmänner und -frauen, wie schnell und effizient sie im Notfall Hilfe leisten können.

Folgende Notfallsituation hatten die Feuerwehrleute der Pellenz in einer Alarmübung zu bewältigen: „Freitagabend kommt es gegen 22.30 Uhr zu einem schweren Zugunglück auf der Eisenbahnstrecke Kaisersesch-Andernach. Auf der Eisenbahnbrücke am Ortseingang von Plaidt hat ein mit Gefahrgütern beladener Lastwagen ein Fahrzeug durch das Brückengeländer auf die einige Meter tiefer liegenden Schienen geschleudert und ein weiteres Fahrzeug am Geländer eingeklemmt. Teile der Gefahrgutladung sind ebenfalls auf die Schienen gestürzt. Das auf die Schienen gestürzte Fahrzeug steht in Flammen. Ein aus Richtung Mayen kommender Trans-Regio kann nicht rechtzeitig bremsen und fährt in das auf den Schienen liegende Fahrzeug. In beiden Autos sind verletzte Personen eingeklemmt. Auch im Trans-Regio sind Personen verletzt.“

Überaus eindrucksvoll war die Ausgangslage für die unvermutete Übung am Ortseingang von Plaidt in Szene gesetzt worden. Zahlreiche Zuschauer wurden von den vielen anrückenden Einsatzfahrzeugen angelockt.
Durch den Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Stellwerk wurde die Notfallleitstelle der Bahn alarmiert, die alle notwendigen Schritte unverzüglich in die Wege leitete und auch die Rettungsleitstelle Mayen informierte. Nur wenige Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte des Löschzuge Plaidt am Ort.

Von dem alarmierten Wehrleiter Detlev Leersch und seinem Stellvertreter Reiner Nitten wurden die Löschzüge der Pellenz aus Kretz, Kruft, Nickenich und Saffig alarmiert und in die Übung integriert. Zur weiteren Unterstützung wurden die Feuerwehr Weißenthurm mit dem Rettungssatz Bahn, die Werksfeuerwehr der Firma Lohmann, die über ein spezielles Schneidmittel verfügt, die Feuerwehr aus Andernach mit ihrer Drehleiter und die Polizei Andernach angefordert.

Am Unfallort war auch der Notfallmanager der Eifel-Rhein-Mosel-Bahn, Edwin Runkel. Gemeinsam mit Wehrleiter Detlef Leersch wurden mehr als 100 Feuerwehrleute mit 18 Einsatzfahrzeugen gezielt eingesetzt.

Zahlreiche Scheinwerfer und blendfreie Lichtballons machten am Übungs-Einsatzort die Nacht zum Tag. Zielstrebig wurde das Fahrzeug gelöscht, und die Verletzten wurden mit der Rettungsschere aus ihren demolierten Fahrzeugen geschnitten. Die Unfallopfer wurden danach aus dem Trans-Regio geborgen, und die Feuerwehrleute sammelten in schweren Schutzanzügen das Gefahrgut von der Gleisanlage.

Nach der mehrstündigen Übung trafen sich alle Einsatzkräfte am Plaidter Feuerwehrhaus. Bürgermeister Klaus Bell, der die Übung beobachtet hatte, bedankte sich für den engagierten Einsatz aller Kräfte. (dm)