PLAIDT-hs. Zum Abschluss der 100-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Plaidt demonstrierten die Löschzüge der Verbandsgemeinde Pellenz unter den Augen ihres Chefs Klaus Bell und dem 1. Beigeordneten Otmar Luxem, sowie weiteren Bürgermeistern, Feuerwehroberen und einer stattlichen Anzahl Bürgerinnen und Bürger, am letzten Samstag ihr Können auf dem Alten Kirchplatz.
Wehrführer Wolfgang Krämer begrüßte Gäste und Besucher, und schon heulten die Sirenen. Simuliert wurde ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen. Sowohl Fahrzeug, als auch der Verletzte waren bestens präpariert, so dass die 17 eingesetzten Wehrleute der Wehren Plaidt und Nickenich jeweils mit TLF 16/25, sowie der KTW vom DRK Andernach mächtig ins Schwitzen kamen. Demonstriert wurde hier sehr anschaulich der Einsatz von hydraulischem Gerät. Sei es der Spreizer, oder die Schere, nicht nur die Ratsspitze konnte sich vom „Notwendig-Sein“ der Gerätschaft überzeugen. „Ohne dieses Gerät wäre der Verletzte beim Unfall vor wenigen Tagen zwischen Nickenich und Eich wohl nicht gerettet worden“, so Bürgermeister Klaus Bell im Gespräch. Sowohl Wehrleiter Detlev Leersch, als auch Kreisfeuerwehrinspekteur Walter Weber konnten sich vom hohen Ausbildungsstand der Wehrleute ein genaues Bild machen. Nach Übungsende gab´s reichlich Beifall für Gruppenführer Wolfgang Marx, dem die Leitung oblag, als auch für die „Ausübenden“.
Anschließend zeigte die Jugendfeuerwehr, das sind Jungen ab dem 10. Lebensjahr, in einer Trockenübung, das auch sie bereits mit Eifer und Ernst bei der Sache sind. Mit einem LF 16/TS, einem Fahrzeug des ehemaligen Katastrophenschutzes, kamen sie zur Einsatzstelle. Wassertrupp und Schlauchtrupp bereiteten die simulierte Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer vor. Auch hier zeigte sich deutlich: „früh übt sich, wer ein Meister werden will“.
Dann hieß es „Zurücktreten“; ein Unfallfahrzeug war in Brand geraten, Qualm zog über den Kirchplatz, Feuer loderte aus dem Fahrzeug, Scheiben gingen mit lautem Knall zu Bruch. Schnell war die Wasserversorgung mittels Schlauchmaterial über einen Hydrant hergestellt. An einem speziellen Mischer wurde eine Lösung beigemischt und mit dem Schaumrohr das Feuer bekämpft. Auch hier konnten sich die Besucher davon überzeugen, dass den neun Wehrleuten die Arbeit fix von der Hand geht, denn im Nu war das Feuer gelöscht, zurück blieb ein heißes Stück Blech. Die Übung wurde durchgeführt von der Freiwilligen Feuerwehr des Mönchengladbacher Stadtteiles Giesenkirchen, die schon seit vielen Jahren mit der Plaidter Wehr befreundet ist.
Zum Schluss wurde eine Fettexplosion in der Küche der nagelneuen Hummerich-Halle angenommen. Die Feuerwehr Plaidt ist an einer ersten Einsatzstelle noch gebunden, daher müssen für die Brandbekämpfung andere Feuerwehren gerufen werden. Nur der Einsatzleitwagen kann zur Einsatzstelle ausrücken. Hier sieht Einsatzleiter Dirk Schwindenhammer, dass die Flammen inzwischen aus den Fenstern schlagen und sich ausbreiten. Zudem werden Personen im Gebäude vermisst. Die Feuerwehren Saffig, Kretz und Kruft werden alarmiert. Die zuerst eintreffende Wehr aus Saffig schafft eine Entlüftungsöffnung für den Lüfter und durchsucht anschließend unter Atemschutz das Gebäude, denn die Menschenrettung hat, wie immer, oberste Priorität. Zwischenzeitlich ist auch die Feuerwehr Kretz am Einsatzort eingetroffen, baut die Wasserversorgung vom Hydrant aus auf und unterstützt anschließend die Saffiger Wehr. Die Krufter Wehr bringt ihre Anhängeleiter in Stellung, baut ihre Wasserversorgung auf und nimmt einen Außenangriff vor. Inzwischen ist auch die Drehleiter aus Andernach eingetroffen, und wird für einen Außenangriff vom „Eifler Loch“ aus in Stellung gebracht. Die Miesenheimer Wehrleute haben inzwischen die Wasserversorgung für das Leiterfahrzeug aufgebaut. Wenige Minuten nach Eintreffen der Pellenz-Wehren waren die vermissten Personen gerettet, und wurden vom DRK Andernach versorgt. Die Wasserversorgung war aufgebaut, so dass der Brand aus drei verschiedenen Richtungen bekämpft, eingedämmt und schließlich gelöscht werden konnte. Insgesamt waren bei dieser Übung der Einsatz von sechs Fahrzeugen und 35 Wehrleuten zu koordinieren. Der anhaltende Beifall bei Übungsende zeigte, dass Gäste und Besucher von der Einsatzfähigkeit ihrer Wehren überzeugt sind.