„Absturz eines Kleinflugzeugs mit mehreren Verletzten und Waldbrand“, so lautete vor wenigen Tagen der angenommene Alarm, mit dem zunächst die Feuerwehr Mendig in die Nähe des Laacher Sees beordert wurde. Dort angekommen forderte sie aufgrund der Vielzahl von Verletzten und der komplexen Schadenslage sofort Verstärkung in Plaidt und Miesenheim an. Zusammen gelang es den drei Wehren dann zügig, alle zehn Verletzten zu retten und einen Waldbrand zu bekämpfen. Die Verletzen mussten dabei teilweise aus dem zerstörten „Flugzeugwrack“ herausgeschnitten werden, nachdem es mittels Kettensäge unter umgestürzten Bäumen und abgerissene Ästen freigelegt worden war. Zur Brandbekämpfung wurde Wasser aus dem Laacher See entnommen und über eine mehr als 2.000 Meter lange Schlauchleitung zur Einsatzstelle gefördert.

So verlief die Ganztagesübung, die die Feuerwehren Mendig, Plaidt und Miesenheim mit insgesamt zehn Fahrzeugen und 70 Floriansjüngern durchführten. Mit dabei waren auch zehn Jugendfeuerwehrleute aus Plaidt und Mendig, die als überzeugende Verletztendarsteller so manchen Feuerwehrmann ins Schwitzen brachten.

„Bis vor wenigen Jahren fanden derartige Gemeinschaftsübungen im Rahmen des Katastrophenschutzes mehrmals im Jahr statt. Nach Umstrukturierungen und Neuausrichtungen gerieten sie aber etwas in Vergessenheit. Wir wollen die alte Tradition der Gemeinschaftsübungen aufrechterhalten“, erklärte Klaus Bonn von der Feuerwehr Plaidt, einer der Hauptinitiatoren dieser Großübung. Holger Ring von der Feuerwehr Mendig, ebenfalls an der Übungsausarbeitung maßgeblich beteiligt, ergänzte: „Das Hauptziel derartiger Übungen ist die reibungslose Zusammenarbeit von verschiedenen Feuerwehren in einer komplexen Einsatzlage, bei der mit Menschenrettung, technischer Hilfeleistung, Brandbekämpfung und der Wasserförderung über lange Strecken eine Vielzahl von Tätigkeiten abzuarbeiten sind.“ Axel Kronenbürger von der Feuerwehr Miesenheim fügte hinzu: „Dabei haben wir bewusst die Teil-Einheiten der verschiedenen Feuerwehren durchmischt, wodurch Gelegenheit bestand, gemeinsam mit anderen Wehren eine Teilaufgabe abzuarbeiten und dabei Material einzusetzen, das in der eigenen Feuerwehr eventuell gar nicht vorhanden ist.“ So waren im Einsatzabschnitt Menschenrettung und Waldbrandbekämpfung Einheiten aus Mendig, Plaidt und Miesenheim gemeinsam eingesetzt, während Miesenheim und Plaidt zusammen für die Wasserentnahme aus dem Laacher See sorgten, das wiederum von Einheiten aus Mendig und Plaidt zur Einsatzstelle gefördert wurde.

Natürlich verlief die Übung nicht fehlerfrei, aber darin waren sich die Vertreter aus den drei Feuerwehren einig: „Der Ausbildungsstand der Mannschaften ist gut, gravierende Fehler traten nicht auf. Dennoch ist natürlich Verbesserungsbedarf an der einen oder anderen Stelle erkennbar. Derartige Schwächen kann man aber nur beseitigen, wenn sie im Rahmen einer solchen Übung aufgedeckt werden. Das ist in jedem Fall besser, als dass sie während eines echten Einsatzes auffallen. Darum haben wir vor, auch im nächsten Jahr eine derartige Gemeinschaftsübung durchzuführen. Wir hoffen dann auf eine ähnlich gute Unterstützung wie in diesem Jahr durch Förster Karl Hermann Gräf, die Firma Lenz aus Plaidt sowie die Wasser- und Umweltbehörden, ohne die die Übung in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.“

Nach der Übung und den Aufräumarbeiten kam an diesem Tag auch die Kameradschaftspflege nicht zu kurz, als die eingesetzten Kräfte noch gemeinsam grillten, fachsimpelten und Ideen für die nächste Gemeinschaftsübung entwickelten.