180 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Katastrophenschutz retten 100 Schüler und ihre Lehrer


PLAIDT. Eine Explosion in der Integrierten Gesamtschule Pellenz in Plaidt forderte heute Morgen die Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Katastrophenschutz. Bei der geplanten Übung wurden mehr als 100 Schüler und ihre Lehrer aus dem Schulgebäude gerettet.

Hierzu waren die siebten Klassen extra an einem Samstagmorgen zur Schule gekommen. Hier wurden sie am frühen Morgen von den Übungsleitern Jörg Schrömges und Dirk Schwindenhammer in das Szenario eingewiesen und von Notfalldarstellern des DRK geschminkt und instruiert. „Alles soll so echt wie möglich ablaufen. Denn es geht darum einen Einsatz mit so vielen Verletzten so gut es geht zu bewältigen. Aber dies ist schon eine enorme Herausforderung für alle“, betont Dirk Schwindenhammer, Wehrführer des Löschzuges Plaidt.

Das Foto zeigt die beteiligten Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Katastrophenschutz, sowie Schüler und Lehrer der IGS vor den Fahrzeuge der Feuerwehr Pellenz.

Kurz vor 10.30 Uhr steigt die Spannung bei allen Beteiligten, insbesondere die Schüler in ihren mit Diskonebel verrauchten Klassenräumen sind spürbar aufgeregt. Dann ertönt der Feueralarm, die Übung beginnt. Die ersten Schüler verlassen relativ geordnet das Gebäude und werden vom Schulsanitätsdienst empfangen. Erste Hilfe wird geleistet. Die Feuerwehr ist indes von Hausmeister Harald Mayer telefonisch verständigt worden. Und schon ertönt die Sirene. Kurz darauf treffen die ersten Feuerwehrfahrzeuge der Löschzüge Plaidt und Saffig ein.

Mit Atemschutzgeräten ausgestattet begeben sich die Feuerwehrleute ins Gebäude. Immer mehr Verletzte werden ins Freie gebracht. Es raucht aus den Fenstern im obersten Stockwerk. Die Drehleiter der Feuerwehr Andernach wird in Stellung gebracht. Pellenz-Wehrleiter Detlev Leersch übernimmt das Kommando und fordert weitere Hilfe an. Nun wird im Hintergrund alles alarmiert, was für ein solch großes Schadensereignis mit mehr als 100 Betroffenen nötig ist. Die gesamte Feuerwehr Pellenz, sowie Fahrzeuge aus Andernach und Weißenthurm setzen sich in Bewegung. Darüber hinaus werden die Schnelleinsatzgruppen des Katastrophenschutzes alarmiert. Sie sind eigens für solche Großschadenslagen da. Nach und nach treffen die Einheiten des DRK aus Andernach, Saffig, Ochtendung, Mendig, Mayen, Polch, Ochtendung und Niederwerth auf dem Schulhof ein. Die Mensa der Schule wird kurzerhand umfunktioniert. Dort werden alle Schüler und Lehrer zunächst gesichtet und erstversorgt. Viele Schüler müssen von den Sanitätern betreut werden.

Nach gut einer Stunde sind alle Schüler und Lehrer aus dem Gebäude gerettet. Dort halten sich bei normalem Schulbetrieb etwa 800 Schüler und ihre Lehrer auf. „Gar nicht auszudenken, was so ein Ereignis während der Schulzeit bedeuten würde“, sagt Jörg Schrömges, stellvertretender Pellenz-Wehrleiter, nach der Übung. Deshalb sei es wichtig, ab und zu solche Szenarien gemeinsam zu üben.

Stipe Madunic, stellvertretender Schulleiter, hatte die Übung mitorganisiert, und zeigte sich beeindruckt: „Wir hoffen natürlich, dass nie etwas Derartiges passieren wird, aber wir sind froh, dass die Feuerwehr diese Übung hier mit uns durchgeführt hat und auch weiterhin mit uns kooperieren möchte.“

Peter Klöckner, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter des DRK, war ebenfalls zufrieden mit der Übung: „Alles hat gut funktioniert. Wir sind hier mit rund 20 Einsatzfahrzeugen und annähernd 60 Helfern von DRK und Katastrophenschutz vertreten.“ Hinzu kamen noch 120 Feuerwehrleute mit weiteren 20 Einsatzfahrzeugen.

Die Übung beobachteten zahlreiche Besucher, unter ihnen auch Kreisfeuerwehrinspektor Rainer Nell und Bürgermeister Klaus Bell. Für alle Beteiligten gab es nach der Übung noch Nudeln mit Gulasch, zubereitet von der Verpflegungseinheit des DRK aus Rhens.