Freitagmorgen in Plaidt: Sirenengeheul und lautes Martinshorn reißen die Bürger aus dem Schlaf. Der zweite Stock und das Dachgeschoss einer Bäckerei mitten im historischen Ortskern stehen in Flammen. Das Feuer fordert ein Todesopfer.

PLAIDT. In der Bäckerei an der Hauptstraße wollten sich gestern die ersten Kunden ihre Brötchen holen, da bemerkten sie den Brandgeruch in der Luft. Als die Feuerwehr dann anrückte, schlugen die Flammen schon lichterloh aus der Dachgaube. Eine 80-jährige Frau kommt in ihnen ums Leben, ihre Tochter hatte die Wehr alarmiert. Sofort ließ der Plaidter Wehrführer Kurt Mürtz Großalarm auslösen, zudem forderte er die Drehleiter der Kernstadtwehr aus Andernach zur Unterstützung an. Unter schwerem Atemschutz begannen die Retter die Suche nach der Frau.

Um an deren Schlafzimmer zu gelangen, mussten sie sich durch das brennende Zimmer kämpfen. Für die pflegebedürftige 80-Jährige jedoch kam jede Hilfe zu spät: Sie erstickte vermutlich an den Brandgasen in ihrem Schlafzimmer. Das Feuer hatten die Einsatzkräfte dann schnell unter Kontrolle. Mit Nachlösch- und Aufräumarbeiten war die Wehr jedoch bis in den späten Nachmittag beschäftigt. Insgesamt waren 38 Feuerwehrleute mit acht Fahrzeugen, sieben Mitarbeiter des Rettungsdienstes und mehrere Polizeibeamte im Einsatz.

Zur Spurensicherung sperrte die Kriminalpolizei den Einsatzbereich für mehrere Stunden. Es wurde bestätigt, dass die ältere Frau gelegentlich noch geraucht habe. Als Ursache für den Brand komme daher eine glimmende Zigarette in Frage, die das Feuer auf dem Sofa ausgelöst haben könnte. Die Ermittlungen gehen jedoch weiter.

Das Haus ist der Feuerwehr nicht unbekannt: Vor einigen Jahren hat es schon einmal im ersten Stock gebrannt, zudem fand 1996 eine Großübung an der Bäckerei statt. Der Bäckereibetrieb wird trotz des jüngsten Feuers aufrecht erhalten. Verkauft werden die Backwaren im Café des Unternehmens an der Plaidter Bahnhofstraße. (dir)