Wenn es brennt, muss es schnell gehen, besonders, wenn Menschenleben in Gefahr sind. Dann dürfen auch Gemarkungsgrenzen keine Rolle spielen. Eingespielte Nachbarschaftshilfe ist dann entscheidend für den Erfolg, „Kirchturmdenken“ völlig unangebracht.

Auch aus diesem Grund übten jetzt die Löschzüge aus Plaidt, Saffig und Miesenheim miteinander an der Regionalen Schule Pellenz in Plaidt. Ziel der Einsatzübung war die Verbesserung der Zusammenarbeit und der Kommunikation der beiden Löschzüge der Verbandsgemeinde Pellenz und dem Andernacher Löschzug Miesenheim.

Außerdem werden seit einiger Zeit in der Schule Umbaumaßnahmen durchgeführt, auf dem Schulgelände entsteht eine neue Mensa. In der Bauphase ist das Gefahrenpotenzial natürlich erhöht. Es ist zudem wichtig, dass Anfahrtswege, Aufstellflächen und abgesperrte bereiche den Einsatzkräften bekannt sind. Schon mehrfach haben die Löschzüge Plaidt und Saffig zusammen geübt, was sich in der Einsatzpraxis bereits als hilfreich erwiesen hat. Nun wurde auch der Stadtteil Miesenheim integriert, der bis zur kommunalen Gebietsreform ohnehin zur Verbandsgemeinde gehörte.

Als Ausgangslage für die Übung wurde angenommen, dass bei Bauarbeiten in der Schule ein Feuer ausgebrochen sei, das zu einer starken Rauchentwicklung führte. Eine Schulklasse konnte sich deshalb nicht selbst in Sicherheit bringen und saß im ersten Stock fest.

Klaus Bonn, stellvertretender Wehrführer in Plaidt, hatte die Übung zusammen mit Dirk Schwindenhammer ausgearbeitet, und übernahm die Einsatzleitung. Wegen der Größe des Objekts und den unterschiedlichen Maßnahmen zur Personenrettung und Brandbekämpfung wurden sofort zwei Einsatzabschnitte gebildet. Dirk Schwindenhammer leitete den ersten Abschnitt am Haupteingang. Dort bauten die Einsatzkräfte der Löschzüge Plaidt und Saffig einen Löschangriff auf, brachten einen Lüfter in Stellung und retteten später über eine Leiter zwei Schüler vom Dach der Schule. Die Leitung des zweiten Abschnitts auf dem Schulhof übernahm Axel Kronenbürger vom nachalarmierten Löschzug Miesenheim. Vor den Augen von Bürgermeister Klaus Bell und Wehrleiter Detlev Leersch arbeiteten hier Plaidter und Miesenheimer Feuerwehrleute Hand in Hand, gemeinsam gingen die Trupps vor zur Personensuche, Lüfter wurden aufgebaut, ein Löschangriff im Innern des Gebäudes vorgetragen.

Insgesamt waren mehr als 60 Einsatzkräfte mit zwölf Fahrzeuge und einer Anhängerleiter an der Übung beteiligt. Bei der anschließenden Manöverkritik im Foyer der Schule fassten Klaus Bonn und Axel Kronenbürger es zusammen: Die Übung habe sehr gut funktioniert. Über Verbesserungen werde noch gesprochen. Die Zusammenarbeit möchten die Löschzüge intensivieren und in Zukunft öfter miteinander üben, um im Einsatzfall gut vorbereitet zu sein.