PLAIDT-ds. Zum zweiten Mal organisierte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Plaidt jetzt ein Ausbildungswochenende für den Löschzug Plaidt. Im vergangenen Jahr wurde das Abseilen im Rahmen einer Ausbildung des Deutschen Alpenvereins erlernt. Diesmal stand die Gasbrandbekämpfung im Mittelpunkt der Ausbildung.
Hierzu fuhren die Feuerwehrleute um Wehrführer Wolfgang Krämer, der die Tour organisiert hatte, zum Erdgas-Trainingszentrum der Süwag Netzservice GmbH nach Oberneisen. Die Anlage ist einmalig in der Region. Hier werden seit 1995 Mitarbeiter von Energieversorgern, Tiefbau- und Rohrleitungsunternehmen, sowie Feuerwehrleute im sicheren Umgang mit Erdgas geschult. Ziel der Feuerwehrschulung war es, die richtige Verhaltensweise bei Unfällen im Bereich von Erdgasversorgungsleitungen zu erlernen.
Erdgas, das zur Energieversorgung der meisten Haushalte eingesetzt wird, ist leichter als Luft, farblos und ungiftig, außerdem von Natur aus geruchlos, in der Ortsverteilung jedoch mit Warngeruch versehen. Zudem ist es brennbar und kann in einem gewissen Konzentrationsbereich zur Explosion führen.
Bei Gasaustritt in Gebäuden sollte das Gasversorgungsunternehmen verständigt werden, elektrische Einrichtungen aller Art, wie Türklingeln, Beleuchtungen, Telefon, u.ä. sind nicht zu benutzen, kein offenes Feuer darf entzündet werden. Am besten man sorgt für Entlüftung des Gebäudes durch Öffnen von Fenster und Türen. Bei starkem Gasaustritt muss das Haus sofort verlassen werden. Brennendes Gas sollte nicht gelöscht werden, denn brennendes Gas kann nicht explodieren! Daher ist die beste Methode, brennendes Gas zu löschen, die Gaszufuhr zu unterbrechen.
Nach einer mehrstündigen theoretischen Schulung, waren die Wehrleute aus Plaidt gespannt auf den praktischen Teil. In einer Baggergrube wurde der Abriss einer Gasleitung vom Hausanschluss simuliert. Das Gas konnte in den Kellerraum eindringen und entzündete sich schlagartig, nachdem der Seminarleiter einen Zündfunken ausgelöst hatte. Außerdem wurde gezeigt, welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, um notwendige Arbeiten bei in Betrieb befindlichen Gasleitungen durchführen zu können. In einer weiteren Brandgrube wurde das Brandverhalten bei unterschiedlichen Drücken und Austrittsdurchmessern demonstriert. Die Brände wurden mit Pulverlöschern gelöscht. Gezeigt wurde außerdem ein Flächenbrand, der durch eine mehrere Meter aufgerissene Erdgasleitung entstanden war.
Zum Rahmenprogramm des Ausbildungswochenendes gehörten eine Draisinenfahrt im Aartal, sowie ein gemütlicher Grillabend in Lohrheim im Rhein-Lahn-Kreis.